Momentan leben 180 Menschen (davon 14 Kinder) aus zahlreichen Nationen in den sieben Holzhäusern auf den Kegelfeldern.

53 besuchen die Berufsintegrationsschulen und holen so in 2 Jahren den Stoff der Mittelschule nach. Neben dem Schulbesuch bleibt viel zu Lernen und die Hausaufgabenunterstützung in der neuen Begegnungsstätte in der Wildapfelstraße ist und bleibt ein wichtiger Baustein, um den Schulstoff zu vertiefen. Die meisten sind derzeit im zweiten Schuljahr und haben zahlreiche Praktika absolviert, um ab Herbst mit einer Berufsausbildung beginnen zu können. Leider werden nicht alle – und da sind einige sehr gute Schüler dabei – seitens der Ausländerbehörde eine Erlaubnis dafür bekommen. Auch ausbildungswillige Arbeitgeber setzen sich im Einzelfall stark für sie ein. Halten wir die Daumen, dass es bei vielen klappt.

Dann gibt es noch eine Anzahl von 63 jungen Migranten, die inzwischen in Vollzeit arbeiten. Viele in typischen Hilfsarbeiterjobs, aber eine ganze Reihe auch in sehr spannenden und anspruchsvollen Tätigkeiten. Einer hat inzwischen auf eigene Kosten seinen LKW-Führerschein gemacht. Andere können Sie in der Kugleralm als Biergartenpersonal antreffen. Einige von ihnen sind auch bereits als Asylbewerber anerkannt und könnten in ihre eigene Wohnung ziehen – wenn sie nur eine (bezahlbare) finden würden. Das bleibt im Raum München für die Zukunft noch eine sehr hohe Hürde, um endgültig „anzukommen“.

Auf dem Wege zeigen sich immer wieder große Herausforderungen, sich an die Regeln unseres Arbeitsleben zu gewöhnen. Die Jungs, die hier in der Schule sind, hatten eine gute Übergangsphase. Für alle steht der Helferkreis mit Rat und Unterstützung zur Seite, um Wogen zu glätten oder einfach auch nur aufzuzeigen, wie man im komplexen Online-Stellenangebot richtig sucht und sich bewirbt. Dazu fand am 27.04. 2018 beim wöchentlichen Talk am Freitag in der Begegnungsstätte ein entsprechender Infoabend statt.

Zu guter Letzt wollen wir auch nicht die Augen vor der Situation verschließen, dass es ein paar Wenige gibt, die immer noch kein Deutsch gelernt haben und daher nur schwer in Arbeit vermittelbar sind. Aber auch sie werden erkennen müssen: Ohne Deutsch kann man hier nicht Fuß fassen … und: Es ist nie zu spät mit dem Deutschlernen anzufangen!

Dorothee Bischof, Otto Geiger, Hans-Georg Hesener

Verdienen die Flüchtlinge schon ihr eigenes Geld?
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