Dass die Situation in Flüchtlingsunterkünften schwierig werden wird, vermuteten viele: So viele Menschen auf so engem Raum, da lassen sich Abstandsgebot und Hygieneregeln schlicht nicht einhalten. Wie es in unseren FeelHome-Häusern aussieht, darüber sprach ich mit Michael Weißenberger, dem für die Bewohner zuständigen Sozialberater der Caritas.

Grundsätzlich haben alle Bewohner die Regeln und Schutzmaßnahmen akzeptiert. Aber wie lässt sich bei einer Wohnungsgröße von 64qm und bis zu 8 Bewohnern soziale Distanz praktizieren? Obwohl die Asylberater ihr Büro verlassen mussten und das Landratsamt ein generelles Besuchsverbot für die Häuser ausgesprochen hatte, kümmerten sich die Sozialberater intensiv um die Flüchtlinge und bereiteten mögliche Quarantänen umsichtig vor.

Die kamen schnell und keiner durfte mehr raus. Die Vorbereitungen haben sich gelohnt: Über den Helferkreis waren teilweise leihweise Spenden eingegangen, ein paar Laptops, Spiele, Puzzle – etwas für den Kopf, Fitnessgeräte für den Körper. Die Beratung musste ausgelagert werden, da bot sich das Begegnungszentrum des Helferkreises in der Wildapfelstraße an. Persönlicher Kontakt war seit Beginn der Kontaktbeschränkungen ohnehin verboten, so wurde über Telefon und Internet weiter in allen Angelegenheiten beraten. Insgesamt mussten 5 Wohnungen zeitweise in Quarantäne – teilweise auch nur wegen indirekter Kontakte.

Das Hauptproblem in einer Quarantäne ist die Langeweile bilanziert Michael Weißenberger. Zugute kam ihm die unkomplizierte Arbeitsweise des Landratsamts, die gute Kooperation mit dem Helferkreis und die Entlastung durch die neue Kollegin Darina Todorova, die genau zum richtigen Zeitpunkt eingestellt wurde. Ein wichtiges Thema war die Beschulung der 11 schulpflichtigen Kinder: 4 Laptops wurden leihweise den Kindern zur Verfügung gestellt und teilweise auch Ausdrucke über den „Postweg“ an die Kinder gegeben.

Bisher haben die Taufkirchner/innen in den FeelHome-Häusern die Corona-Situation gut gemeistert, mit Einsicht, Vernunft und Unterstützung vieler Beteiligter. Dafür sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Michael Schanz

 

 

Wie geht es unseren FeelHome-Bewohnern in der Corona-Zeit? – Fortschreibung

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