KinderzeichungenEin Ghetto in Taufkirchen – auf der einen Seite die Einheimischen, auf der anderen Seite die Flüchtlinge? Dieser Gedanke gefällt Gerlinde Schmidt überhaupt nicht. “Es ist wichtig, dass die Asylbewerber auch mit uns in Kontakt kommen, und nicht immer unter sich sind.”

Schon im vergangenen August besorgte sie sich daher ein polizeiliches Führungszeugnis von der Gemeinde und einen Helferausweis bei der Caritas, und seither geht sie ca. einmal pro Woche in die Halle. Immer im Gepäck dabei sind Stifte und Papier. Die Kinder scharen sich um sie, und jeder darf nach Lust und Laune drauflos malen.

Wer nun traurige dunkle Bilder erwartet, täuscht sich. Sehr farbenfroh sind die meisten Bilder und zeigen oft ganz klassische Motive: Häuser, Blumen, Menschen. Kulturelle Unterschiede sieht man eher im Detail, wie bei dem Mädchen, dass sich gegen den Schnee mit einem Regenschirm schützt. Ein paar vereinzelte Bilder legen dann doch auch einen Zusammenhang mit der Flucht nahe, wie Bilder von Schiffen oder Panzern.

Dass die Taufkirchner Traglufthalle Anfang Mai komplett geräumt wurde, war für die Kinder traurig. Einmal mehr mussten sie eine vertraute Umgebung hinter sich lassen, und Abschied von lieb gewonnenen Menschen wie Frau Schmidt nehmen. Ein Mädchen aus dem Irak hat diesen Schmerz mit einem weinenden Gesicht ausgedrückt. Und in der für sie noch ungewohnten Schrift hat sie darüber geschrieben: “I love you Oma Milinda.”

Mit Farbstiften und Papier: Kontakte zu Flüchtlingskindern

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