Seit 2015 unterstützt der Helferkreis Asyl Taufkirchen Hilfsbedürftige bei den vielfältigen Anforderungen des Alltags. Als eigene Gruppe hat sich unter der Leitung von Johannes Groha die “Fahrradwerkstatt“ entwickelt. Auf der Homepage des Helferkreises sind auch die aktuellen Öffnungszeiten der Fahrradwerkstatt unter “anstehende Veranstaltungen” angezeigt, in der Regel dienstags zwischen 16:30 und 18:00 Uhr.
Durch Vermittlung der Gemeinde konnten wir unser Domizil in der Lindenpassage – im ehemaligen Bürgertreff – aufschlagen. Hier haben wir 4 Arbeitsplätze mit einfachem Werkzeug ausgestattet und können leichte Reparaturen an Fahrrädern vornehmen. Zur Kernmannschaft gehören 4 Rentner – der Älteste ist 84 Jahre – aber mittlerweile auch einige Jüngere, die Spaß am Schrauben und Tüfteln gefunden haben.
Wir bekommen viele Fahrräder von Privat geschenkt oder über den Bauhof der Gemeinde vermittelt. Wenn der Aufwand nicht zu groß ist, werden diese Fahrräder verkehrstüchtig hergerichtet und gegen einen Betrag zwischen 20 und 30 € an Bedürftige und Asylbewerber weitergegeben. Aktuell kommen die meisten von ihnen aus der Ukraine und suchen ein Fahrrad für die Anbindung zur S-Bahn oder zur Arbeitsstelle. Manche “Kunden” zeigen auch lebhaftes Interesse, selbst mal Hand anzulegen; da leisten wir dann auch gerne Starthilfe!
So hat die Fahrradwerkstatt eine eigene Dynamik entwickelt, in der sich verschiedene Interessen zusammen gefunden haben und wir uns entsprechend ergänzen.
Zu den verschiedenen Motiven gehören das Interesse am eigenen Handwerken, die aktive Gestaltung des Alltags von uns Schraubern, aber auch die bewusste Begegnung und Hilfestellung mit den Bedürftigen.
Im letzten Jahr haben wir durch unsere Arbeit etwa 100 Fährräder in den Wiedereinsatz gebracht und so die Entsorgung über den Wertstoffhof vermieden. Im Rahmen des von der Gemeinde organisierten Repaircafé bieten wir allen Taufkirchnern unsere Hilfe bei der Reparatur der eigenen Fahrräder an. Ersatzteile sind nur beschränkt vorhanden und bitte selbst mitzubringen.
Durch diese Arbeit tragen wir zur Verbesserung der Mobilität und Unterstützung der Hilfesuchenden bei, die vielfach bei örtlichen Arbeitgebern beschäftigt sind. Mit den generierten Einnahmen kaufen wir Ersatzteile und Werkzeuge. Hierbei ist uns wichtig, dass wir kein Konkurrent zu lokalen Handwerksbetrieben sein wollen und nehmen deshalb keine Reparaturen an, geben aber gerne Hilfestellung und Ratschläge.
Und natürlich nehmen wir gerne auch ausgediente Fahrräder entgegen und bringen sie in den Wiedereinsatz. Melden sie sich bei uns, wenn sie ein ausgedientes Fahrrad haben, gerne zu unseren Öffnungszeiten oder per Mail an Willibald.Wagner@t-online.de.
Willibald Wagner