“Who stop’ that” ruft M.C. Olangue in die Runde, und die fast 20 Teilnehmer des Musikworkshops versuchen nun dreimal schnell auf die ausgeteilten Trommeln zu schlagen, um danach wieder zum Grundrhythmus zurückzukehren. Der Rhythmus ist denkbar einfach, der Effekt unerwartet eindrucksvoll. Gerade haben die Teilnehmer noch etwas unschlüssig und zurückhaltend im Stuhlkreis den Darbietungen der Band gelauscht, aber jetzt strahlen alle fröhlich. Gemeinsam Musik machen — das macht einfach Spaß.

Sorgten für Stimmung: die Band MultiKulti
Sorgten für Stimmung: die Band MultiKulti

Die Musikworkshops am 21.1 und 28.1 im Jugendkulturzentrum “Next Level” waren durch eine Zusammenarbeit des Helferkreises und der Band MultiKulti zustande gekommen. Die Band besteht aus drei Berufsmusikern, die regelmäßig im Cafe Giesing auftreten, und die schon beim letzten “Meet and Greet” im Köglwirt für Stimmung sorgten. Der Bandname MultiKulti ist auch Programm: M.C. Olangue kommt aus Kamerun, Mori Djourbarthe aus Guinea, und Michaela Lucas ist Münchnerin. Gespielt wird eine Fusion aus Afrobeat und Techno, auch traditionelle afrikanische Musikinstrumente werden eingesetzt. Mit Gesang und Tanz bringt die ausgebildete Opernsängerin Frau Lucas dabei auch lyrische Elemente mit ein.

Die Abende begannen mit einigen Darbietungen, die Herrn Djourbarthe mit der Kora in den Mittelpunkt stellten — der besondere Klang dieser afrikanischen Bogenharfe war gerade für die anwesenden Westafrikaner eine wunderbare Erinnerung an die Heimat.

Die Asylbewerber machten begeistert mit
Die Asylbewerber machten begeistert mit

Anschließend wurden die Workshopteilnehmer dann zum Mitmachen animiert. Die Band verteilte verschiedene Trommeln und Rhythmusinstrumente, darunter auch einen Baumstamm, ein traditionelles Schlaginstrument, das früher in Afrika als „Telefon“ für die Kommunikation über große Entfernungen genutzt wurde. M.C. Olangue führte aber nicht nur in verschiedene Trommelrhythmen ein, er motivierte auch zum Tanzen und Singen. So war viel Abwechslung geboten, und die Begeisterung der Asylbewerber war klar zu erkennen: sie spielten auch in den kurzen Spielpausen der Band eifrig weiter und brachten zum zweiten Workshop weitere Freunde mit.

Ein ganz am Rand sitzender Syrer fiel durch sein virtuoses Trommelspiel auf. Er hätte schon als Kind immer im Weihnachtsgottesdienst die Trommel geschlagen, erzählte er begeistert. Aber auch sonst hatte man den Eindruck, dass viele bereits Trommelerfahrung hatten. Johannes Groha, der als Leiter der Helferkreisgruppe Sport und Freizeit den Workshop organisiert hatte, hofft nun, einige der Asylbewerber dafür zu begeistern, in Zukunft den SV-DJK Taufkirchen bei Heimspielen mit kräftigem Trommelwirbel anzufeuern. Die Handballabteilung habe sich bereits sehr interessiert gezeigt.

Gruppe MultiKulti musiziert gemeinsam mit Asylbewerbern