PakistanFest1Es war eine Eigeninitiative der pakistanischen Flüchtlinge aus den Feel-Home Häusern: anlässlich des pakistanischen Unabhängigkeitstags luden sie am 14. August 2016 Helferkreis, Caritas, Gemeindeverwaltung und andere Flüchtlinge zu einem fröhlichem Fest im Jugendzentrum Next Level ein. Die sommerlichen Temperaturen und das gut organisierte Programm aus Ansprachen, Musik, Tanz und Essen sorgten für eine ausgezeichnete Stimmung bei den rund 100 Gästen.

PakistanFest3Durch Vermittlung der Caritas war eine Nutzung der Next Level Räumlichkeiten möglich, und ab 14 Uhr begrüßten dort die Gastgeber jeden Einzelnen der eintreffenden Gäste ganz persönlich mit Handschlag. Im schattigen Garten war mit vielen Biertischen alles einladend hergerichtet.

Gegen 15 Uhr begann der offizielle Teil mit ein paar Ansprachen, in denen die Organisatoren Aakish R., Mobashir H., Safeer A. und Kashif M. eindringlich Stellung bezogen: Sie wiesen darauf hin, dass die in letzter Zeit im Namen des Islams verübten Terroranschläge unvereinbar mit dem Islam seien, da dieser sowohl Selbstmord als auch das Töten von Unschuldigen ganz klar verbiete. “Bitte macht nicht den Fehler, alle 1,5 Milliarden Muslime auf der Welt wegen einem geringen Anteil an Radikalen zu verurteilen.” Und sie versicherten: “Wir werden Euch keinen Ärger bringen, sondern wir wollen uns mit Euch gemeinsam für den Frieden einsetzen.”

PakistanFest2Einen Moment der Überraschung gab es, als nach der pakistanischen auch die deutsche Nationalhymne über die Lautsprecher ertönte. Anstatt der wohl von den Gastgebern erwarteten würdevollen Stimmung machte sich überraschtes Gelächter breit: die “veraltete” Textversion war zu hören! Aber schon eine Minute später war das Problem gelöst, und die aktuelle Hymne erklang feierlich — die Organisatoren entschuldigten sich mehrfach.

KebabFestPakistanInsgesamt merkte man es dem Fest an, wie viel Mühe sich die Asylbewerber dabei gemacht hatten, auch die deutsche Kultur mit einzubeziehen. Das frisch am Grill zubereitete Kebab, das mit selbstgemachtem Kichererbsen-Curry und Reis serviert wurde, war so mild, dass es auch den deutschen Gästen vorzüglich schmeckte. Und auch bei der Musik, zu der wild getanzt wurde, gab es neben pakistanischen und afghanischen Klängen immer mal wieder bayerische Tanzmusik zu hören. Als ein paar Gäste nachfragten, ob man für Essen und Getränke irgendwo Geld spenden könne, wurde abgewunken.

“Eigentlich ist es nur schade”, resümierte der Koordinator des Helferkreises Walter Albrecht, “dass keine der ausländerkritischen Mitbürger diese Herzlichkeit und Gastfreundschaft miterleben können.”

Pakistanische Asylbewerber laden zum Unabhängigkeitsfest ein

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