Eine Lehre dauert so durchschnittlich 3 Jahre und in jedem Metier muß man auch immer wieder dazulernen. Warum fing ich eigentlich an? Ich hatte Zeit nach vielen Jahren der Selbständigkeit. Englische und französische Sprachkenntnisse könnten da hilfreich sein bei der Begleitung von Menschen aus fremden Ländern, die sich auf die Flucht aus verschiedensten Gründen begeben haben. Schwangere Frauen in Kliniken fahren zur Geburtsanmeldung, Kranke zum Arzt als Sprachvermittler begleiten oder in Behörden. Kaum jemand konnte sich am Anfang selbst in unserem System zurechtfinden und entsprechend ausdrücken oder auch nur den Inhalt von Formularen verstehen.

Sehr viel ist mit Hilfe von ganz vielen, ähnlich denkenden Ehrenamtlichen passiert u.a. in den Deutschkursen oder der Hausaufgabenhilfe. Und wir, die Geflüchteten und die Helfer haben sich gegenseitig näher kennengelernt, auch mal beim Besuch einer Taufkirchner Veranstaltung, einem Ausflug ins Museum oder in den Tierpark.

Inzwischen haben sich die Anforderungen komplett verändert, besonders der Wunsch nach einer eigenen Wohnung wird für mich aus verständlichen Gründen immer größer. Wie ich da nun helfen könnte, weiß ich nicht, aber immerhin kann ich die angespannte Lage hier am Wohnungsmarkt  in einem freundlichen Gespräch erklären.

Ich habe viel Neues gelernt in diesen 3 Jahren und besonders, wie gut ein positives Miteinander wirklich Allen tut! Mit ein bißchen Neugierde und Respekt, Empathie und Humanismus – es kann jeder mitmachen.

Brigitta Sawicki

3 Jahre aktiv für Geflüchtete

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