Was weiß ich denn so von den Plänen meiner langjährigen, deutschen Nachbarn, einer Familie mit 3 jugendlichen Kindern? Und wie kann ich wissen, was unsere Feel-Home-Bewohner an Vorstellungen für ihr neues Leben hier mitgebracht haben, von ihren Wünschen, Träumen oder ihren Zielen?

Jeder Einzelne hat eine andere Vergangenheit, sehr unterschiedliche Startbedingungen in seiner Kindheit und zuletzt Erfahrungen auf der Flucht gemacht, die wir gar nicht so genau hören wollen. Vermutlich ähnlich war es wohl vor über 70 Jahren, als 12 Millionen nach Deutschland immigriert sind, und doch ganz anders.

Warum hat Mahdi aus Afghanistan nach mehr als 3 Jahren bei uns nun seinen Ablehnungsbescheid bekommen? Er fiel mir immer schon als positiver Mensch auf, spricht lange schon sehr gut deutsch, war die ganzen Jahre bei ehrenamtlichen Taufkirchner Programmen hilfreich dabei. Für mich ist er eine Bereicherung an netten, jungen Menschen, die wir doch dringend brauchen. Er ist jetzt sehr deprimiert und weiß nicht wie sein Leben weiter gehen soll.

Wir haben uns seit 2015 ehrenamtlich aus humanistischen Gründen oder christlicher Nächstenliebe spontan engagiert, um zu helfen oder manchmal auch um für Ordnung zu sorgen. Alle sollten sofort mit dem Deutsch lernen beginnen und die Angebote annehmen als Chance für Ihre Zukunft. Geflüchteten Akademikern fiel es natürlich viel leichter als Analphabeten, die noch nie davor eine Schule besuchen konnten. Ich habe großen Respekt davor, wieviel sie mühsam inzwischen gelernt und erreicht haben, nicht nur die Sprache, auch unsere Regeln und Arbeitsbedingungen. Und die meisten haben das alleine ohne die Hilfe einer Familie oder von Verwandten geschafft.

Eine faire Chance zum Erreichen ihrer Ziele sollte man ihnen jetzt einfach geben und sie weiter helfend begleiten wie neue Nachbarn.

Brigitta Sawicki

Wünsche – Träume – Ziele

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